Pferde und Reiten

Wie vieles wurde schon über Pferde geschrieben... auch unsere Meinung ist nur eine unter vielen, ist auch nur die Erfahrung, die wir über die Jahre gemacht haben, und es ist von großer Bedeutung, nicht in den Schuhen anderer zu laufen, sondern einen eigenen Weg zu finden.
Wir leben beide seit der frühesten Kindheit eng verbunden mit Tieren, insbesondere mit Pferden, und unser Tag gliedert sich nach deren Bedürfnissen, orientiert sich an deren Rhythmus. Wir können, dürfen jeden Moment aufs Neue Erkenntnisse finden, die uns durch dieses Zusammenleben geschenkt werden. Ein Pferd ist ein verlässlicher Partner, wenn es darum geht, sich selbst klarer zu sehen. Es spiegelt dir alles wider: Ängste, Sorgen, Talente, Emotionen und immer die Wahrheit. Ein Pferd wird immer hinter die Fassade blicken, die du zwischen dich und die Welt zu bauen versuchst, und es tut dies so natürlich und bedingungslos, dass dir die Möglichkeit der Bewusstwerdung gegeben wird.
Deshalb ist das Pferd für uns in der Therapie immer ein unersetzlicher Partner. Im Umkehrschluss ist der Umgang mit dem Pferd immer Therapie.
Unsere Therapie ist über die Jahre gewachsen, wächst weiter und lässt sich vielleicht am besten mit dem Begriff "Ayurvedische Reitweise" oder "Ayurvedische Reit- und Pferdetherapie" umschreiben.
Reinhold konnte unter Anderem beim Spanischen Meister lernen sowie in Südfrankreich, war Mitglied in der Showreitergruppe um Walter Bruns und konnte viele Jahre seinen eigenen, oben beschriebenen Reitstil entwickeln.
Unsere Art zu reiten ist die gewaltlose Form der spanischen Reitweise "Doma Vaquera", ein Reiten aus der Körpermitte und gänzlich ohne Hilfsmittel wie Gerten, Sporen, Hilfszügel. Reiten ist für uns immer Entwicklung. Und wer sich behelfen muss, wer den Partner Pferd über Angst und Schmerz zu etwas zwingen muss, wird sich nicht entwickeln. Wer in seiner Rolle gefestigt ist, kann das Pferd sicher führen und wird mit ihm gemeinsam tanzen, wird mit ihm gemeinsam in Freiheit kommen.

Aber: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen (nur vom Pferd...), und so kann man bei uns auch ganz klein anfangen.
Schon die Jüngsten dürfen hier Pferdekontakt aufbauen, genau so, wie unsere Kinder auf intuitive Weise zum Pferd gekommen sind und wir vor ihnen. Über Ponytouren beginnen wir etwa ab dem Kindergarten, später gibt es dann Longenstunden, spielerische Übungen auf dem Reitplatz, geführte Ausritte  und dann "richtigen" Reitunterricht.
Es ist wichtig, Kinder über die Gefühlsebene an etwas wie das Reiten heranzuführen. Kinder haben die Fähigkeit, ohne viel Erklärung den richtigen Weg zu finden. Das ist etwas, was leider mit fortschreitender Ausbildung des Denkens ins Hintertreffen gerät, wenn der Kopf meint, alles "richtig" machen zu müssen.